Gemeindeübergreifendes Landschaftsentwicklungskonzept

Der Schutz unserer Natur- und Kulturlandschaft macht nicht an Gemeindegrenzen halt. Vielmehr muss durch ein übergeordnetes Konzept die Grundlage für zusammenhängende, nachhaltige Entscheidungen für die Landschaft des Landkreises geschaffen werden. Ziel des Leitprojektes ist es ein Landschaftsentwicklungskonzept zu erstellen, das alle fachlichen Informationen berücksichtigt und von allen Gemeinden getragen wird. Was gilt es Ihrer Meinung nach hierbei besonders zu beachten? Welche Flächen halten Sie für besonders schützenswert? Wer sollte noch eingebunden werden?
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Handlungsfelder:
HINTERGRUND:
Die Gemeinden stehen unter hohem Wachstumsdruck. Dies führt zu einem Verlust biologischer Vielfalt und einer Einbuße bei der landschaftlichen Vernetzung über die Gemeindegrenzen hinweg. Isolierte und verkammerte Landschaftsteile haben so gut wie keine ökologische Funktion. Akut gefährdet sind bei uns ca. 80 Arten, u. a. die “Verantwortungsarten des Landkreises“ wie Bayerisches Löffelkraut, Frühlingsenzian, Mehlprimel, echte Schlüsselblume, Steinkauz und Haselmaus. Für die Planungsregion München, zu der der Landkreis Ebersberg gehört, gibt es parallel zum Regionalplan ein Landschaftsentwicklungskonzept (LEK), das neben dem Regionalplan für die Landschaftsentwicklung im Landkreis herangezogen werden soll.
Ziele und Ergebnisse:
Ziel des LEK EBE ist, die Landschaften in ihrer naturgegebenen und kulturell gewachsenen Vielfalt nachhaltig zu stärken und zu entwickeln. In dem gemeindeübergreifenden Landschaftsentwicklungskonzept werden Bedeutung und Wert der Kulturlandschaft einschließlich wertvoller Agrarböden und Wälder sowie ihre Vernetzung über die Gemeinden hinaus dargestellt. Aufbauend auf dem bisherigen Verlust und der Verkammerung von Landschaftsteilen werden Lösungsmöglichkeiten, z. B. Grünbrücken, Ökotunnels und neu zu schaffende Biotopverbundsysteme aufgezeigt. In das Landschaftsentwicklungskonzept werden alle geschützten Flächen wie Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Wasserschutz- und Überschwemmungsgebiete der Gemeinden sowie Bann- und Erholungswälder aus dem Waldfunktionsplan integriert. Regionale Grünzüge und landschaftliche Vorbehaltsgebiete des Regionalplans sowie Entwicklungsvorschläge aus dem LEK werden mit den fachlichen Darstellungen aus den Landschaftsplänen der Gemeinden zusammengeführt. Daraus wird ein landkreisspezifischer Biotopverbund als Teil des Bayerischen Biotopverbunds entwickelt. Maßnahmen zur Umsetzung werden vorgeschlagen. Vorhandene Landschaftsräume (Schwerpunktgebiete „Naturschutz“ gemäß Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP), Schutzgebiete und räumliche Aktionsprogramme (wie Altmoräne im Norden), Klimaschutzprojekte Brucker Moos und Katzenreuther Filze (KLIP 2050) sowie FFH-Gebiete (Ebersberger Forst, Haager Forst) werden in die Konzeptentwicklung einbezogen. Ziel ist, diese Gebiete durch geeignete Maßnahmen zu stabilisieren und ökologisch aufzuwerten. Für die besonders bedrohten landkreisspezifischen Pflanzen- und Tierarten sind Artenhilfsprogramme aufzuzeigen.
Vorgehen:
  1. Sichtung und Zusammenführung der vorhandenen fachlichen Informationen und Pläne
  2. Entwicklung eines Leistungsbildes und einer Leistungsübersicht für das Landschaftsentwicklungskonzept (LEK EBE) in enger Zusammenarbeit mit Gemeinden und Unterer Naturschutzbehörde als Grundlage für die Einholung von Angeboten fachlich qualifizierter Landschaftsplanungsbüros
  3. Auftragsvergabe sowie durchgängige Begleitung und Abstimmung zwischen Naturschutzbehörde, Planern und Beteiligten
  4. begleitend zur Planung Umsetzung von Sofortmaßnahmen unter Beteiligung der Bürgerschaft.
Beteiligte:
Untere Naturschutzbehörde und weitere Fachgebiete des Landratsamtes, Gemeinden/ Bürgermeister, Naturschutzbeirat, Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz, Landschaftspflegeverband EBE, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bayerischer Bauernverband
Laufzeit:
2023 - 2026